Neulich war ich bei einer Podiumsdiskussion über Architekturfotografie. Irgendwann wurde von einer Teilnehmerin die Frage in den Raum gestellt, „soll Architekturfotografie berühren?“ – oder anders formuliert, „soll Architekturfotografie Emotionen auslösen?“

Diese Frage hat mich verwundert, denn für mich war und ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Architekturfotografie Emotionen auslöst, wenn man damit etwas erreichen, bewirken will. Und aus der Forschung weiß man, dass nur jene Erlebnisse und Dinge dauerhaft in Erinnerung bleiben, die mit mehr oder weniger starken Emotionen verbunden sind.
Bauwerke im Bild festhalten, dokumentieren, aus verschiedensten Blickwinkeln zeigen, räumliche Strukturen, Blickachsen, Details, Oberflächen, Materialien, Raumkonzepte sichtbar machen – gehört natürlich alles dazu.

Aber: um die Architektur im Gedächtnis der Betrachter zu verankern und die Qualität der Arbeit aller am Bau Beteiligten entsprechend zu würdigen, dazu ist schon ein Mindestmaß an geweckten Emotionen notwendig.
Schließlich wollen ja alle ihre Leistung(en) sichtbar machen und bestmöglich als Refernz nutzen, also auch verkaufen können.

Ich finde, Architekturfotografie muss berühren, Emotionen wecken.
Das steht, neben aller technischen Perfektion, in der Prioritätenliste meiner Arbeit ganz oben.